Aussteigen auf Zeit. Warum eigentlich nicht?

Seit 1999 online, zuletzt aktualisiert am 22.2.2012*)
 
Aussteigen, warum eigentlich nicht? Leistung und gute Zeugnisse sind eine schöne Sache und "vernünftig". Eine Garantie für eine Arbeit, die wirklich Spaß macht, sind sind sie aber nicht. 10 oder 12 Schuljahre sind schon eine Menge. 30, 40 Jahre Arbeit ist aber noch mehr. 

Ob ganz jung oder ganz alt, ob nach der Schule, mitten im Berufsleben, in der Midlife-Crisis, Arbeitslosigkeit, Sinnkrise, bei Krankheit - was auch sonst. Ein Perspektivwechsel ist immer gut, kann ich aus eigener Erfahrung nur berichten. Wer ein, zwei oder mehr Jahre oder auch nur ein paar Wochen einfach mal aussteigen will, um der Enge der hiesigen Möglichkeiten zu entfliehen, findet hier bestimmt etwas Interessantes.

Am besten diese Seite ausdrucken und Kontakt aufnehmen (alles ohne Gewähr, aber z.T. selbst schon). "Jeder Tag ist eine Chance, dein Leben neu anzufangen", sagt ein chinesisches Sprichwort.

Ach ja, und wer lieber "einsteigen" will (oder nach dem Ausstieg dafür Geschmack gefunden hat) in eine zukunftsfähige Gesellschaft im Hier und Jetzt: Das Internet ist voll davon, wenn man sich jenseits der Mainstream-Medien bewegt. Ein paar Anregungen und Stichwörter dazu auf www.peacelog.de und www.agenda-2020.de.
 

Was? Wie lange, wo?  Kontakt
Auf dem Bauernhof arbeiten gegen freie Kost und Logis. Dreck anfassen, Sehen wie aus einem Samenkorn tatsächlich etwas Essbares wächst, mit Leuten auf Zeit zusammenleben, die nicht nur rumdiskutieren, sondern praktisch zeigen dass es anders geht. Ab einem Wochenende, lieber ab 2 Wochen bis unendlich Öko- und Selbstversorger-Bauernhöfe in Deutschland, Österreich und der Schweiz (viele Bergalmen mit echten Kühen), sowie in der ganzen Welt. Für die internationalen WWOOFer gibt es gesonderte Listen und Mitgliedschaften WWOOF (Freiwillige Helfer auf ökologischen Höfen) 
Postfach 210159 
01263 Dresden
http://www.wwoof.de
Mitgliedsbeitrag inkl. Hofliste 18 Euro (online) bzw. 25 Euro (gedruckte Liste) pro Jahr
Internationale Begegnungen mit anderen Jugendlichen aus dem (ost)europäischen Ausland in alten Häusern, teilweise ruinösen aber romantischen Schlössern,
alte Handwerkskunst, Bauen mit Lehm und andere Bauarbeiten unter Anleitung.
Einige Tage bis Wochen denkmalgeschützte Schlösser, Burgen, Gutshöfe und ähnlich schöne Gebäude in Ostdeutschland. Verein offene Häuser 
Goetheplatz 9B, 99423 Weimar 
Tel. 03643/502390, Fax /851117 
www.openhouses.de
 
Rückzug ins Kloster (auf Zeit)
Einige Wochen, eine gewisse Lebenserfahrung und Offenheit für christlichen Glauben wäre passend
http://www.orden-online.de/
linkverzeichnis/index.php?rubrik_id=7

als Übersicht oder nur evangelisch:
http://www.ekd.de/initiative/7592.html
geeignet für jedes Alter
Ökodörfer auf der ganzen Welt Portal für Ökodörfer. Mit Suchfunktion nach Regionen, Vorstellung der Dörfer, Möglichkeiten für Zeit- oder Daueraufenthalte. http://gen.ecovillage.org
Pioniere des Wohnungstausch seit 1989, was heute z.B. unter couchsurfing schon ziemlich bekannt geworden ist. mehrere Wochen 
Ausland, ganze Welt
 
http://www.gti-home-exchange.com/Welcome.html

Little Rylands Farm, Redmoor, Bodmin
Cornwall, PL30 5AR, England 
Mitgliedschaft ca. 25 engl. Pfund

Die oben genannten Anregungen sind für jede Altersgruppe geeignet.
 

Hier folgen Programme, die meist für jüngere konzipiert sind - aber nicht alle. Einfach fragen:

Weitere Links und Adressen  
Infos und Adressen zu internationalen Begegnungen und Auslandsaufenthalten für junge Menschen von 14-30, wird jährlich im April herausgegeben (sehr zu empfehlen, da ausführlicher als diese Liste) Broschüre kostenpflichtig aber lohnend bei: 
Die Eine Welt e.V.
Glogauer Str. 21
10999 Berlin 
http://www.dieeinewelt.de/
Europäischer Freiwilligendienst: Für Menschen zwischen 18 und 25 Jahren, die in einem Kulturzentrum, einer Ökoinitaitive oder einer anderen nichtkommerziellen Einrichtung arbeiten wollen. Freie Kost und Logis, kostenloser Sprachkurs inklusive.
www.webforum-jugend.de ist inzwischen ein Portal mit zahlreichen Unterseiten. Es ist nicht leichter geworden, sich zu orientieren...
Gemeinschaftssuche und -gründung seit 1980: Beratung,
Seminare, Festivals, Adressvermittlung, Buchversand...
(ökologisch und spirituell orientiert)
OEKODORF-Institut in der Delphin-Gemeinschaft
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Meyer, Bergwerkstr. 33
D-79688 Hausen im Wiesental,
Tel. 07622 671322 Kernzeit mo-fr 10-13Uhr,  Fax 07622-671364
Mail oekodorf@gemeinschaften.de, Homepage
http://www.gemeinschaften.de

Adress- und Linkliste für alternative
Lebensgemeinschaften
http://www.eco-world.de
oder Eco-Adress/Das Alternative Branchenbuch als CD-ROM oder Buch bei ALTOP, Gotzinger Str. 48, 81371 München 
Tel. 089/746 611 0 sowie im Buchhandel
Die Peace Brigades International vermitteln wie der Name schon sagt - Friedenseinsätze jenseits von NATO und Bundeswehr. Hohe Anforderungen werden gestellt. PBI Deutscher Zweig e.V. 
Chemnitzstr. 80, 22767 Hamburg 
Tel. 040/380 6903, Fax /386 9417
Email: pbiger@shalom.life.de 
http://www.igc.org/pbi/pbi-d.html
Pfadfinder sind auch eine Idee... http://www.pfadfinder.de
Jugendbegegnungen, Arbeit in der ganzen Welt für mehrere Monate. Internationale Work- und Lerncamps SCI Service Civil international e.V 
Blücherstr. 14, 53115 Bonn 
Tel. 0228/212086-87
http://www.sci-d.de/
Organisation, die seit 1991 Auswandern auf Probe, Fachpraktika u.ä. Programme in Übersee anbietet. Der gemeinnützige Verein aus Hamburg finanziert sich durch Vermittlungsgebühren.

www.interswop.de
(18-39 Jahre)

Freiwilligenprogramm der United Nations Organisation (UNO) / Entwicklungsdienst (UNDP)

United Nations Volunteers: http://www.unv.org

...wer's etwas konventioneller mag: Studiensemester im Ausland DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst
http://www.daad.de
Deutsch-Französisches Jugendwerk http://www.dfjw.org/
Deutscher Bundesjugendring http://www.dbjr.de
christlich orientierte Freiwilligendienste
Fachstelle für Internationale Jugendarbeit
Bundesverband Kulturelle Jugendbildung
http://www.freiwilligendienst.de/; http://www.eirene.org
http://www.ijab.de/
http://www.bkj.de
Der Vollständigkeit halber: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
 

...und deren Freiwilligenvermittlung Weltwärts:

Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung 
Tel.: 0228 / 99535-0
http://www.bmz.de/
E-Mail: poststelle@bmz.bund.de
http://www.weltwaerts.de/
...sowie das andere Ministerium, das einige der Programme unterstützt Bundesministerium für Familie
Senioren, Frauen und Jugend 
53107 Bonn, Tel. 0228/930-0 
oder 030/20655-0
http://www.bmfsfj.de
Ein Verzeichnis nichtstaatlicher Organisationen mit Projekten zur Entwicklungs-Zusammenarbeit:

Das wohl größte Bündnis der Hilfsorganisationen:

http://www.venro.de/mitglieder.html


http://www.aktion-deutschland-hilft.de

Literaturempfehlungen Jobben für Natur und Umwelt, 224 Seiten, zahlreiche Fotos; im Buchhandel oder bei der Naturschutzjugend, 
Königsstr. 74, 70597 Stuttgart

Tel. 0711/7656612

Vom Aussteigen und Ankommen: Besuche bei Menschen, die ein einfaches Leben wagen von Jan Grossarth. Porträts verschiedenster Aussteiger, die der Autor eine Zeitlang begleitet hat. Man merkt, dass er dem Grundgedanken zugewandt, aber eben doch Gefangener der bürgerlichen Welt ist. Für Bürger wie uns(?) aber ein gut lesbarer, realistischer Einstieg ins Thema.

Aussteigen auf Zeit' von Anke Richter, vgs-Verlag Köln.

Green Volunteers von Fabio Ausenda über praktisches Arbeiten im Naturschutz weltweit, Natur- und Tierverlag, 256 Seiten, 14,80 Euro 


 
Falls die Links nicht klappen, bitte Bescheid mailen *)

Noch ein Tipp: In Hessen kann als Arbeitnehmer für ehrenamtliche Jugendarbeit wie Freizeiten-Betreuung, Sportveranstaltungen oder Sommerspielaktionen bis zu 12 Tagen Sonderurlaub beantragen. Die Lohnfortzahlung und die Haftpflichtversicherung übernimmt seit 2001 das Land (Sozialministerium)! Andere Regelungen in anderen Bundesländern kenne ich leider nicht.

Kleine Randnotiz: 1996 wurde ein 16-jähriger in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, weil er eine Bank überfiel, um die 20.000 erbeuteten Mark auf der Straße zu verbrennen. Er wollte laut Protokoll gegen die Allherrschaft des Geldes protestieren. The KLF, eine englische Popband hat ein Buch herausgegeben, wie man todsicher einen Nr.-1-Hit schreibt. Sie hatten es selbst vorgemacht und einige Jahre nach dem skandalösen Ende ihrer Karriere eine Mio. Pfund ihres verdienten Vermögens einfach verbrannt.
Erscheint alles harmlos gegen die dotcom-Hysterie 2000, die folgenden Spekulationsblasen und den aufgeblähten Finanzmarkt, der 2010 das 70-fache der Realwirtschaft umgesetzt hat. Vielleicht sollten wir doch nochmal darüber nachdenken, alles Geld zu verbrennen und uns etwas Besseres einfallen zu lassen.

Wenn mal gar nichts so recht gelingen mag - Schwamm drüber und tritt dem "Club der polnischen Versager" bei. In Polen ist Scheitern nämlich nicht so verpönt wie bei uns. Und auch hier gilt nicht erst seit Christoph Schlingensiefs "CHANCE 2000" Scheitern als Chance.
 

*) Übrigens: In den mehr als 12 Jahren, die ich diese Seite pflege, sind nur wenig der Hinweise veraltet, meist die der Regierungsseiten. Deshalb habe ich die meisten Linkempfehlungen zur Bundesregierung entfernt. Einfach zu flatterhaft, diese Minister. Ts ts.